Zwischenfruchtanbau

Über Vandinter Semo

Mehr als 100 Jahre Erfahrung

Die Geschichte von Vandinter Semo reicht bis ins Jahr 1914 zurück. In diesem Jahr gründeten die Herren Zwaan und De Wiljes im groningischen Scheemda ihr Unternehmen für Saatgutzucht und Saatguthandel. Über 100 Jahre und einige Namensänderungen später sind Saatgutzucht und Saatguthandel immer noch die wichtigsten Kernaktivitäten des heutigen Vandinter Semo. Die bescheidene Saatgut-Handelsfirma von damals hat sich mittlerweile zu einem der größten Produzenten und Verarbeiter von Saatgut in den Niederlanden und weit darüber hinaus entwickelt. Außerdem wurde das Dienstleistungsangebot um Saatgutreinigung, Saatgutbeschichtung und Saatgutverpackung erweitert. Vandinter Semo verfügt zudem über ein hochwertiges Labor zur Unterstützung des Zuchtprogramms.

Im Jahr 2023 wurde das Unternehmen von Cérience übernommen, einem französischen Saatgutunternehmen, das aus Jouffray-Drillaud und Terrena Semences entstanden ist. Cérience ist eine Tochtergesellschaft der französischen Genossenschaft Terrena. Durch die Übernahme erhält Vandinter Semo nicht nur ein vielfältiges genetisches Portfolio, sondern es entsteht auch eine starke Kombination, die eine führende Position als Saatgutproduzent in Frankreich, den Niederlanden und Dänemark einnehmen kann.

Ölrettich

Raphanus sativus

Ölrettich ist eine wenig knollenbildende Form des Rettichs und eignet sich für alle Bodenarten. Es handelt sich um eine Kreuzblütler-Gründüngungspflanze, die eine Höhe von 80 cm bis 110 cm erreicht. Die Pflanze entwickelt sich schnell und bildet in kurzer Zeit eine dichte Vegetationsdecke, die Unkraut leicht unterdrückt.

Es ist eine ausgezeichnete Pflanze zur Bekämpfung und Kontrolle verschiedener Nematoden. Viele Ölrettich-Sorten von Vandinter Semo sind multiresistent (gegen M. chitwoodi/fallax und Rübenzystennematoden).

Ölrettich entwickelt sich schnell und kann bei ausreichendem Stickstoffangebot hohe Trockenmasseerträge erzielen. Bei Aussaat Anfang August fügt die Pflanze dem Boden 1600 kg effektive organische Substanz hinzu.

Die Pflanze verträgt die ersten Nachtfröste gut, wodurch sie relativ lange weiterwächst. Ölrettich kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst ausgesät werden. Wenn die Pflanze zu drei Vierteln in Blüte steht, sollte sie auf eine Höhe von 25-30 cm gemäht werden. Die Pflanzen treiben dann erneut aus.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 25 – 30 kg/ha
  • Saattiefe: 2 – 3 cm
  • Aussaatperiode: Juli bis Ende August.
  • Düngung: 40 - 60 kg N/ha

Gelbsenf

Sinapis alba

Gelbsenf gehört, ebenso wie Ölrettich, zu den Kreuzblütlern.

Unter günstigen Wachstumsbedingungen kann die Pflanze in kurzer Zeit viel organische Substanz produzieren. Gelbsenf bildet dann eine hohe (1 bis 2 Meter) und dichte Vegetation mit begrenzter Standfestigkeit. In der Regel ist eine Vorbehandlung (Mulchen, Mähen) erforderlich, um das Gewächs gut unterpflügen zu können.

Die Pflanze hat eine kräftige Pfahlwurzel, die sich nicht verdickt. Ohne Bodenverdichtungen kann Gelbsenf den Boden innerhalb von sechs Wochen bis zu einer Tiefe von etwa 70 cm durchwurzeln. Gelbsenf ist frostempfindlich; bei starkem Nachtfrost erfrieren die wasserhaltigen Stängel und Blätter schnell. Die Pflanze stellt keine hohen Anforderungen an die Bodenart und kann auf den meisten Böden angebaut werden.

Die Gelbsenf-Sorten von Vandinter Semo sind resistent gegen Rübenzystennematoden und eignen sich gut für eine späte Aussaat. Für eine optimale Bekämpfung der Rübenzystennematoden wird jedoch empfohlen, die Pflanze etwas früher auszusäen. Es wurde auch auf Spätblütigkeit gezüchtet, um bei Herbstaussaat die Samenbildung zu minimieren.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 20 – 25 kg/ha
  • Saattiefe: 1 – 2 cm
  • Aussaatperiode: August bis Mitte September (Eine zeitige Aussaat erhöht den Bekämpfungserfolg).
  • Düngung: 40 - 60 kg N/ha

Rauhafer

Avena strigosa

Rauhafer ist eine Getreideart, die speziell zur Bekämpfung von Pratylenchus penetrans eingesetzt wird. Rauhafer ist resistent gegen Meloidogyne hapla, aber eine gute Wirtspflanze für das Maiswurzelgallenälchen Meloidogyne chitwoodi.

Die Pflanze sorgt für eine schnelle Bodenbedeckung und kann in kurzer Zeit eine große Menge Trockenmasse produzieren. Wenn EXITO Rauhafer um den 1. August gesät wird, produziert er mehr als 1600 kg effektive organische Substanz!

Rauhafer ist frostempfindlicher als die meisten anderen Getreidearten. Bei den ersten Nachtfrösten wächst die Pflanze zwar weiter, wird aber einen strengen Winter nicht überleben. Der Vorteil dabei ist, dass die Pflanze nicht chemisch abgetötet werden muss. Rauhafer wird ähnlich wie der bekannte Sommerhafer angebaut. 

Kurz vor der Blüte ist die Wirkung gegen Pratylenchus am besten.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 70 – 100 kg/ha
  • Saattiefe: 2 – 4 cm
  • Aussaatperiode: Juli bis September
  • Düngung: 50 - 90 kg N/ha

Sareptasenf

Brassica juncea

Sareptasenf stammt ursprünglich aus Asien und wird auch Brauner Senf genannt. Sareptasenf gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eine gute Vorfrucht für verschiedene Kulturen.

Die Pflanze wurde für die Biofumigation ausgewählt. Nach dem Zerkleinern und Einarbeiten der Pflanze werden die aktiven Stoffe in Gase umgewandelt, die für eine Vielzahl von Bodenorganismen giftig sind. Biofumigation zielt hauptsächlich auf die Bekämpfung von Bodenschwämmen ab, wie zum Beispiel Nassfäule bei Kartoffeln.

Versuche haben gezeigt, dass das Wachstum von Pythium-Pilzen um 60 bis 80 Prozent reduziert wird. Ähnliche Ergebnisse sind für die Bekämpfung von Rhizoctonia (Schwarzbeinigkeit) und Verticillium-Welke bekannt.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 10 – 15 kg/ha
  • Saattiefe: 2 – 3 cm
  • Aussaatperiode: August bis September zur Zwischenfruchtnutzung
  • Düngung: Startgabe von 40 - 60 kg N/ha
Sorte SCALA

Abessinischer Senf

Brassica carinata

Äthiopischer Senf, auch Abessinischer Senf genannt, ist eine Senfsorte mit Ursprung in Äthiopien. Diese Senfsorte wird auch in Europa mit guten Ergebnissen angebaut. Trockenheit und Wärme haben kaum einen einschränkenden Einfluss auf das Wachstum von Äthiopischem Senf.

Varianten dieser einjährigen, blattreichen Pflanze wurden als Blattgemüse für den menschlichen Verzehr (insbesondere in afrikanischen Ländern) und zur Ölproduktion entwickelt. Die ölhaltigen Samen werden unter anderem zur Herstellung von Biokraftstoff verwendet. Die Pflanze kann eine Höhe von 1 bis 2 Metern erreichen und wurzelt relativ tief mit einer langen Pfahlwurzel (bis zu etwa 100 cm). Im Vergleich zu anderen Kreuzblütler-Gründüngungspflanzen hat Äthiopischer Senf eine lange vegetative Periode und blüht nur bei sehr früher Aussaat, wodurch das Risiko der Samenbildung geringer ist. Die Pflanze ist frostempfindlich, aber weniger empfindlich als Gelbsenf.

Äthiopischer Senf scheint sehr anfällig und empfindlich für Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) zu sein, einen bodenbürtigen Pilz, der großen Schaden an Kohlarten und Raps verursachen kann.

Brassica carinata enthält einen relativ hohen Gehalt an Glucosinolaten und wird daher auch als Biofumigationspflanze angebaut. Biofumigation ist eine Methode, bei der Gründüngungspflanzen mit spezifischen Inhaltsstoffen angebaut und nach dem Zerkleinern in den Boden eingearbeitet werden, um Bodenerkrankungen zu bekämpfen.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 10 – 15 kg/ha
  • Saattiefe: 1 – 2 cm
  • Aussaatperiode: Juli bis September zur Zwischenfruchtnutzung
  • Düngung: 50 - 60 kg N/ha
Sorte B.CAR.ELEVEN (früh)
Sorte CHRISTA (spät)

Tagetes patula

Tagetes ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler und stammt aus Mexiko. Tagetes ist vor allem als Gartenpflanze bekannt. In der Landwirtschaft wird sie auch zur Bekämpfung des Wurzelläsions-Nematoden (Pratylenchus penetrans) eingesetzt. Die nematodenabtötende Wirkung entsteht durch die Freisetzung von Sauerstoffradikalen in den Wurzeln, nachdem die Nematoden eingedrungen sind.

Eine effektive Nematodenbekämpfung erfordert eine Anbauperiode von 3-5 Monaten im (Spät-)Sommer, damit sich ein ausgedehntes Wurzelsystem bildet.

Der optimale Aussaatzeitpunkt ist Juni und Juli. Die Pflanze entwickelt sich dann schnell. Zu frühes Säen führt zu einer langen Keimlingsphase, die unerwünschtem Unkraut Raum zur Entfaltung gibt. Zudem ist Tagetes frostempfindlich. Ein erfolgreicher, unkrautfreier Anbau von Tagetes hat eine mehrjährige Wirkung gegen Wurzelläsions-Nematoden.

  • Empfohlene Aussaatstärke: 7 – 10 kg/ha
  • Saattiefe: 0,5 – 1 cm
  • Aussaatperiode: Juni bis Juli
  • Düngung: 50 - 80 kg N/ha